Die Studie präsentiert eine neue Methode zur Klassifizierung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) mittels Differenzmobilitätsspektrometrie (DMS). Bisher wurden DMS-Dispersionskarten meist mit herkömmlichen Klassifizierungsalgorithmen wie linearer Diskriminanzanalyse oder Entscheidungsbäumen analysiert, die die zeitliche Abfolge der Messungen nicht berücksichtigen.
In dieser Arbeit wird erstmals ein zeitreihenbasierter Ansatz mit einem LSTM-Neuronalen Netzwerk vorgeschlagen. Dafür wurde ein Datensatz von 900 Dispersionskarten für fünf verschiedene Chemikalien bei fünf Durchflussraten und zwei Konzentrationen erstellt.
Der LSTM-Ansatz erreichte eine Klassifizierungsgenauigkeit von 88,4%, was deutlich höher ist als die Genauigkeiten von 81,1% für den ExtraTrees-Klassifikator, 74,7% für den K-Nächste-Nachbarn-Algorithmus und 44,7% für die lineare Diskriminanzanalyse.
Die Überlegenheit des LSTM-Ansatzes zeigt, dass es vorteilhaft ist, Dispersionskarten als zeitliche Messreihen zu interpretieren und deren sequenzielle Struktur zu nutzen. Damit kann das LSTM-Netzwerk Beziehungen zwischen Messungen bei verschiedenen Trennspannungen erfassen und so eine deutlich höhere Genauigkeit erzielen als herkömmliche Methoden.
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