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Zugänglichkeit von Diagrammen für Menschen mit Sehbehinderung: Auswirkungen auf den Sinnbildungsprozess


Core Concepts
Der Sinnbildungsprozess, der für viele Berufe entscheidend ist, wird durch die eingeschränkte Zugänglichkeit von Diagrammen für Menschen mit Sehbehinderung erheblich erschwert. Es müssen Lösungen gefunden werden, um diese Barrieren abzubauen und eine inklusive, datengesteuerte Arbeitswelt zu schaffen.
Abstract

Die Studie untersucht die Herausforderungen und Strategien von Menschen mit Sehbehinderung beim Zugriff auf und der Nutzung von Diagrammen. Die Ergebnisse werden in einem Rahmenwerk namens "Ladder of Diagram Access" zusammengefasst, das fünf Stufen des Informationszugangs beschreibt.

Auf den unteren Stufen 1 und 2 haben die Teilnehmer oft Schwierigkeiten, das Vorhandensein eines Diagramms zu erkennen und dessen Zweck und Inhalt zu verstehen. Auf Stufe 3 können sie zwar eine statische Perspektive des Diagramms erhalten, haben aber keine Kontrolle über den Detailgrad der Informationen. Auf Stufe 4 gewinnen sie zusätzliche Perspektiven, was ihre Sinnbildung unterstützt, aber auch zu Inkonsistenzen führen kann. Erst auf Stufe 5 können sie das Diagramm ähnlich effizient und effektiv wie Sehende nutzen.

Die Teilnehmer haben verschiedene Strategien entwickelt, um diese Herausforderungen zu bewältigen, wie das Aufteilen der Informationen in verdauliche Teile, das Berücksichtigen von Überblick und Details oder das mentale Umordnen von Layouts. Einige können auf höheren Stufen auch komplexere Sinnbildungsaufgaben wie Querverweise, Mustererkennung oder Zusammenfassung durchführen.

Die Studie zeigt, dass der Sinnbildungsprozess für Menschen mit Sehbehinderung durch die eingeschränkte Zugänglichkeit von Diagrammen erheblich beeinträchtigt wird. Es werden Lösungsansätze wie universelles Design, Übersetzungswerkzeuge und spezielle Sinnbildungswerkzeuge diskutiert, um diese Barrieren abzubauen und eine inklusive, datengesteuerte Arbeitswelt zu schaffen.

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Stats
"Manchmal möchte man etwas nur überfliegen und kann das nicht. Man kann nicht den 'schummelnden' Kurzweg gehen und die Diagramme [visuell] betrachten und die Informationen daraus ableiten." [P12] "Ich habe nicht genug Informationen [aus dem Diagramm] ... Ich denke, es macht auch einen Unterschied, ob ich es tatsächlich für etwas [zur Aufgabenerfüllung] brauche oder ob es einfach nur da ist." [P6] "Es ist immer am besten, das Thema in mehrere Diagramme aufzuteilen, sonst besteht die Gefahr, dass es unbrauchbar wird." [P2]
Quotes
"Manchmal muss man neue Wege finden, Dinge darzustellen ... so dass man weiß, dass dies damit zusammenhängt, aber auf eine alternative Art auch damit zusammenhängt." [P7] "Jeder hat eine andere Art, etwas zu erklären, und wenn jemand einige Schlüsseldinge ausgelassen hat, ist es wichtig, Erklärungen von 2 oder 3 Personen einzuholen, damit ich die Dinge besser zusammensetzen kann." [P8]

Key Insights Distilled From

by Yichun Zhao,... at arxiv.org 04-02-2024

https://arxiv.org/pdf/2404.00192.pdf
Tools and Tasks in Sensemaking

Deeper Inquiries

Wie können Sinnbildungswerkzeuge so gestaltet werden, dass sie die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen mit Sehbehinderung optimal unterstützen?

Um Sinnbildungswerkzeuge optimal für Menschen mit Sehbehinderungen zu gestalten, müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Zunächst sollten die Werkzeuge universell gestaltet sein, um eine barrierefreie Nutzung zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass sie verschiedene Modalitäten wie Text, Sprache, Ton oder Vibration unterstützen sollten, um den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen der Nutzer gerecht zu werden. Darüber hinaus sollten Übersetzungswerkzeuge implementiert werden, die Informationen von einer Darstellungsform in eine andere übertragen können, um den Nutzern verschiedene Perspektiven zu bieten. Diese Tools können dazu beitragen, versteckte Muster und Beziehungen aufzudecken. Des Weiteren sollten Sinnbildungswerkzeuge Funktionen zur Verfügung stellen, die den gesamten Prozess des Sinnmachens unterstützen, wie z.B. das Finden, Filtern, Organisieren, Analysieren und Kommunizieren von Informationen. Durch die Integration von Funktionen wie Zusammenfassungen, Überblicken, Abfragen und Notizen können BLV-Personen auf effiziente Weise auf Diagramme zugreifen und sie verstehen. Es ist auch wichtig, dass die Werkzeuge kollaborative Funktionen bieten, um die Zusammenarbeit zwischen sehbehinderten und nicht-sehbehinderten Personen zu erleichtern. Zusammenfassend sollten Sinnbildungswerkzeuge für Menschen mit Sehbehinderungen so gestaltet werden, dass sie eine vielseitige und barrierefreie Interaktion mit Diagrammen ermöglichen, verschiedene Perspektiven bieten und den gesamten Prozess des Sinnmachens unterstützen.

Welche Auswirkungen haben die identifizierten Herausforderungen auf die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit und ohne Sehbehinderung bei datengesteuerten Aufgaben?

Die identifizierten Herausforderungen bei der Nutzung von Diagrammen durch Menschen mit Sehbehinderungen können sich auf die Zusammenarbeit zwischen sehbehinderten und nicht-sehbehinderten Personen bei datengesteuerten Aufgaben auswirken. Zum einen können Kommunikationsschwierigkeiten entstehen, wenn sehbehinderte Personen Schwierigkeiten haben, Diagramme zu verstehen und zu interpretieren. Dies kann zu Missverständnissen führen und die Effektivität der Zusammenarbeit beeinträchtigen. Darüber hinaus können die unterschiedlichen Zugangsebenen zu Diagrammen die Effizienz und Effektivität der Zusammenarbeit beeinflussen. Wenn sehbehinderte Personen auf niedrigeren Ebenen des "Ladder of Diagram Access" stehen und Schwierigkeiten haben, auf Diagramme zuzugreifen, kann dies zu Verzögerungen und Fehlkommunikation führen. Es ist daher wichtig, dass Tools und Strategien implementiert werden, um die Zusammenarbeit zwischen sehbehinderten und nicht-sehbehinderten Personen zu erleichtern und sicherzustellen, dass alle Teammitglieder auf gleicher Ebene arbeiten können. Insgesamt können die identifizierten Herausforderungen die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit und ohne Sehbehinderung bei datengesteuerten Aufgaben erschweren, aber durch gezielte Maßnahmen und barrierefreie Werkzeuge können diese Hindernisse überwunden werden.

Inwiefern können die Erkenntnisse aus dieser Studie auch auf andere Formen visueller Darstellungen als Diagramme übertragen werden?

Die Erkenntnisse aus dieser Studie zur Sinnbildung und Visual Accessibility können auch auf andere Formen visueller Darstellungen als Diagramme übertragen werden. Viele der identifizierten Herausforderungen und Lösungsansätze gelten nicht nur für Diagramme, sondern auch für andere visuelle Darstellungen wie Grafiken, Karten oder Infografiken. Zum Beispiel können die Konzepte der universellen Gestaltung, der Übersetzungswerkzeuge und der Sinnbildungswerkzeuge auf verschiedene Arten visueller Darstellungen angewendet werden, um sie für Menschen mit Sehbehinderungen zugänglicher zu machen. Die Integration von Funktionen zur Unterstützung verschiedener Modalitäten, zur Übersetzung von Informationen und zur Verbesserung des Sinnbildungsprozesses kann die Nutzung verschiedener visueller Darstellungen erleichtern. Daher können die Erkenntnisse aus dieser Studie auf andere Formen visueller Darstellungen übertragen werden, um die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit für Menschen mit Sehbehinderungen in verschiedenen Kontexten zu verbessern.
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