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Aufmerksamkeit und Synchronität: Eine Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Blicksynchronität und selbstberichteter Aufmerksamkeit während des Lernens mit Videolektionen


Core Concepts
Aufmerksame Lernende zeigen eine höhere Synchronität ihrer Blickbewegungen, die jedoch nicht direkt mit Lernerfolg zusammenhängt.
Abstract
Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Blicksynchronität und selbstberichteter Aufmerksamkeit während des Lernens mit einer voraufgezeichneten Zoom-Videovorlesung. Die Blicksynchronität wurde anhand zweier Maße berechnet: der Kullback-Leibler-Divergenz von Blickdichtekarten und dem MultiMatch-Algorithmus zum Vergleich von Blickpfaden. Die Ergebnisse zeigten, dass Teilnehmer, die sich als aufmerksam einstuften, eine signifikant höhere Blicksynchronität aufwiesen als unaufmerksame Teilnehmer, sowohl bei der KLD als auch bei MultiMatch. Dies unterstützt die Hypothese, dass aufmerksame Lernende ähnliche Augenbewegungen zeigen. Im Gegensatz dazu konnte kein direkter Zusammenhang zwischen Blicksynchronität und Lernerfolg in Form von Nachtestleistungen festgestellt werden. Stattdessen sagte der Anteil selbstberichteter Aufmerksamkeit die Nachtestleistung signifikant vorher, auch unter Berücksichtigung des Vorwissens. Die Beobachtungen unterstreichen die Komplexität der direkten Nutzung von Blicksynchronität als Indikator für Aufmerksamkeit. Zukünftige Forschung sollte untersuchen, wie Blicksynchronität vom Videoformat, insbesondere der Präsenz eines Dozenten, beeinflusst wird. Die Wahl des Synchronitätsmaßes sollte dabei auf die Dynamik des Lerninhalts abgestimmt sein.
Stats
Die Teilnehmer, die sich als aufmerksam einstuften, zeigten eine durchschnittliche Inter-Subjekt-Korrelation (ISC) von 0,104 (SD = 1,019), während die unaufmerksamen Teilnehmer einen Wert von -0,069 (SD = 0,983) aufwiesen. Die aufmerksamen Teilnehmer hatten eine durchschnittliche Kullback-Leibler-Divergenz (KLD) von -0,219 (SD = 1,009), während die unaufmerksamen Teilnehmer einen Wert von 0,142 (SD = 0,968) zeigten. Die aufmerksamen Teilnehmer wiesen eine durchschnittliche MultiMatch-Ähnlichkeit von 0,207 (SD = 0,946) auf, während die unaufmerksamen Teilnehmer einen Wert von -0,137 (SD = 1,013) hatten.
Quotes
"Aufmerksame Lernende zeigten eine signifikant höhere Blicksynchronität als unaufmerksame Teilnehmer, sowohl bei der KLD als auch bei MultiMatch." "Im Gegensatz dazu konnte kein direkter Zusammenhang zwischen Blicksynchronität und Lernerfolg in Form von Nachtestleistungen festgestellt werden."

Key Insights Distilled From

by Babe... at arxiv.org 04-02-2024

https://arxiv.org/pdf/2404.00333.pdf
On Task and in Sync

Deeper Inquiries

Wie beeinflusst das Format der Videovorlesung (z.B. mit oder ohne Dozent) die Beziehung zwischen Blicksynchronität und Aufmerksamkeit?

Das Format der Videovorlesung, insbesondere die Präsenz eines Dozenten, kann einen signifikanten Einfluss auf die Beziehung zwischen Blicksynchronität und Aufmerksamkeit haben. In der Studie wurde festgestellt, dass die Anwesenheit eines Dozenten im Video die Verteilung des Blicks und potenziell die Synchronisation der Augenbewegungen beeinflusst. Wenn ein Dozent im Video präsent ist, könnten die Lernenden dazu neigen, ihre Aufmerksamkeit auf den Dozenten zu richten, was zu einer höheren Blicksynchronität führen könnte. Andererseits könnten bei reinen Präsentationen von Folien die Blickmuster der Lernenden weniger synchron sein, da sie sich auf verschiedene Bereiche der Folien konzentrieren.

Welche anderen Faktoren neben Aufmerksamkeit könnten die Blicksynchronität während des Lernens mit Videolektionen beeinflussen?

Neben der Aufmerksamkeit können verschiedene andere Faktoren die Blicksynchronität während des Lernens mit Videolektionen beeinflussen. Ein wichtiger Faktor ist die Gestaltung des Lernmaterials selbst, wie z.B. die visuelle Komplexität der Präsentation, die Anordnung der Inhalte auf den Folien und die Verwendung von visuellen Hilfsmitteln wie Animationen oder Grafiken. Darüber hinaus können individuelle Unterschiede in der kognitiven Verarbeitung und Lernstrategien der Lernenden die Blicksynchronität beeinflussen. Die Motivation, das Vorwissen und die kognitive Belastung während des Lernens sind ebenfalls relevante Faktoren, die die Blicksynchronität beeinflussen können.

Wie lässt sich die Blicksynchronität als Indikator für Aufmerksamkeit in der Praxis der Online-Lehre nutzen, ohne dabei Fragen des Datenschutzes und der Verantwortung gegenüber den Lernenden zu vernachlässigen?

Die Blicksynchronität kann als Indikator für Aufmerksamkeit in der Online-Lehre genutzt werden, um Einblicke in das Engagement und die Aufmerksamkeit der Lernenden zu gewinnen. Dies könnte es Lehrenden ermöglichen, ihre Lehrmethoden anzupassen und interaktive Lernumgebungen zu schaffen, die die Aufmerksamkeit der Lernenden aufrechterhalten. Um Datenschutzfragen und die Verantwortung gegenüber den Lernenden zu berücksichtigen, ist es wichtig, transparente Richtlinien für die Erfassung und Verwendung von Blickdaten festzulegen. Die Einwilligung der Lernenden zur Erfassung ihrer Blickdaten sollte eingeholt werden, und die Daten sollten anonymisiert und sicher gespeichert werden. Darüber hinaus sollten Lehrkräfte sensibel mit den Erkenntnissen aus der Blicksynchronitätsanalyse umgehen und sicherstellen, dass die Privatsphäre und das Wohlergehen der Lernenden geschützt sind.
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