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Transparenz und Reproduzierbarkeit bei der Digitalisierung einer temporären Ausstellung in den Geisteswissenschaften


Core Concepts
Die Erstellung des digitalen Zwillings der temporären Ausstellung "The Other Renaissance" wurde sorgfältig dokumentiert, um Transparenz, Offenheit und Rechenschaftspflicht zu gewährleisten. Die detaillierte Dokumentation des Studiendesigns, der Datenerhebung und -analyse ermöglicht es, alle möglichen Einflussfaktoren explizit zu machen und ist ein grundlegendes Instrument für Zuverlässigkeit, Strenge und das Öffnen der "Blackbox" der Forschung.
Abstract
Der Beitrag beschreibt, wie der Digitalisierungsprozess der Ausstellung "The Other Renaissance" durchgehend mit verschiedenen Methoden dokumentiert wurde, wobei stets Wert auf Forschungstransparenz, Offenheit und Rechenschaftspflicht gelegt wurde. Zunächst wurde ein strukturierter Ansatz zur Dokumentation des gesamten Digitalisierungsprozesses verfolgt. Es wurden zwei Google-Tabellen erstellt: eine für die Katalogbeschreibungen der physischen Objekte in der Sammlung und eine für die Daten zum Digitalisierungsprozess. Diese Tabellen wurden dann in RDF überführt, um die Semantik der Daten über das Kulturerbe und die Digitalisierungsaktivitäten auszudrücken. Darüber hinaus wurde großer Wert darauf gelegt, den Interpretationsprozess bei der Erstellung der digitalen Zwillinge transparent zu machen. Die Dokumentation der bei der Erfassung und Verarbeitung auftretenden Herausforderungen und der dafür gefundenen Lösungen ermöglicht es anderen, die durchgeführten Arbeitsschritte nachzuvollziehen und zu wiederholen. Auch die Entscheidungen bei der Modellierung wurden sorgfältig dokumentiert, um die Manipulationen der Quelldaten nachvollziehbar zu machen. Insgesamt zeigt der Beitrag, dass eine sorgfältige Dokumentation des Forschungsprozesses unerlässlich ist, um Transparenz, Zuverlässigkeit und Strenge in der Forschung zu gewährleisten - auch und gerade in den Geisteswissenschaften, wo die Debatte um Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit noch nicht abgeschlossen ist.
Stats
Die Erstellung der digitalen Zwillinge erforderte den Einsatz verschiedener Techniken wie Photogrammetrie und strukturiertes Lichtscanning, um möglichst präzise und detaillierte 3D-Modelle zu erhalten. Bei der Verarbeitung der gescannten Daten musste auf proprietäre Software zurückgegriffen werden, da die Open-Source-Alternativen nicht die gewünschten Ergebnisse lieferten.
Quotes
"Documenting the project workflow in this manner is not simple: it requires careful planning, specific competencies, and it is extremely time-consuming. These efforts must be rewarded in the academic setting, if a culture of accountability, data curation and open, reproducible research is to become the norm." "A careful documentation of the study design, data collection, and analysis techniques help reflect and make explicit all possible influencing factors, and is a fundamental tool for reliability and rigour and for opening the "black box" of research."

Key Insights Distilled From

by Sebastian Ba... at arxiv.org 03-28-2024

https://arxiv.org/pdf/2402.12000.pdf
Thinking Outside the Black Box

Deeper Inquiries

Wie können Anreize geschaffen werden, um Forscher dazu zu bringen, den Forschungsprozess in den Geisteswissenschaften in ähnlicher Weise transparent und dokumentiert darzulegen?

Um Forscher dazu zu motivieren, den Forschungsprozess in den Geisteswissenschaften transparent und dokumentiert darzulegen, können verschiedene Anreize geschaffen werden. Zunächst ist es wichtig, die Anerkennung und Wertschätzung für transparente Forschungspraktiken zu erhöhen. Dies kann durch die Integration von Transparenz- und Dokumentationsstandards in die Bewertungskriterien für Forschungsleistungen geschehen. Universitäten und Forschungseinrichtungen könnten Anreize wie zusätzliche Mittel, Stipendien oder Karrierevorteile für Forscher schaffen, die ihre Forschung transparent dokumentieren. Des Weiteren könnten Fördermittelgeber Anforderungen für transparente Datenmanagementpläne und Dokumentation in ihren Förderprogrammen festlegen. Durch die Bereitstellung von Ressourcen und Schulungen zur richtigen Dokumentation des Forschungsprozesses können Forscher unterstützt werden. Zudem könnten Plattformen für den Austausch bewährter Praktiken und die Sichtbarkeit transparenter Forschung geschaffen werden, um die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch in diesem Bereich zu fördern.

Welche Herausforderungen ergeben sich, wenn man Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit als Qualitätsstandards auch auf interpretative Forschung in den Geisteswissenschaften anwenden möchte?

Die Anwendung von Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit als Qualitätsstandards auf interpretative Forschung in den Geisteswissenschaften birgt einige Herausforderungen. Interpretative Forschung basiert oft auf subjektiven Interpretationen, kulturellen Kontexten und individuellen Blickwinkeln, die sich schwer standardisieren lassen. Daher kann es schwierig sein, die gleichen Ergebnisse durch unabhhängige Studien zu reproduzieren. Zusätzlich sind in den Geisteswissenschaften die experimentellen Bedingungen oft nicht so kontrollierbar wie in den Naturwissenschaften, was die Reproduzierbarkeit erschwert. Forscher können unterschiedliche Schlussfolgerungen aus denselben Daten ziehen, was die Interpretation und Replikation von Ergebnissen komplex macht. Zudem kann die Vielfalt der Forschungsansätze und -methoden in den Geisteswissenschaften die Standardisierung von Replikationsstudien erschweren.

Inwiefern können digitale Zwillinge von temporären Ausstellungen dazu beitragen, den Verlust von Forschungsmaterial und -kontext nach Beendigung der Ausstellung zu verhindern?

Digitale Zwillinge von temporären Ausstellungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung des Verlusts von Forschungsmaterial und -kontext nach Beendigung der Ausstellung. Durch die Erstellung digitaler Reproduktionen der Ausstellungsinhalte, einschließlich 3D-Modelle, Multimedia-Elemente und Metadaten, wird das Forschungsmaterial dauerhaft konserviert und für die Nachwelt zugänglich gemacht. Diese digitalen Zwillinge ermöglichen es, die Ausstellungserfahrung auch nach ihrem physischen Ende zu bewahren und zu teilen. Forscher können weiterhin auf die digitalen Inhalte zugreifen, um Studien durchzuführen, Erkenntnisse zu gewinnen und die Forschungsergebnisse zu überprüfen. Darüber hinaus dienen digitale Zwillinge als wertvolle Ressource für die Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und den kulturellen Austausch, da sie einen breiteren Zugang zu den Ausstellungsinhalten ermöglichen.
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