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Räumliche Gerechtigkeit: Bedeutung, Grenzen und Leitlinien für zukünftige Forschung


Core Concepts
Die Verwendung von Standortdaten in Entscheidungssystemen kann zu Ungleichheiten führen, die mit gesetzlich geschützten Merkmalen wie Rasse oder nationaler Herkunft korrelieren. Es besteht dringender Bedarf, Fairness in Bezug auf den Standort, d.h. räumliche Fairness, systematisch zu berücksichtigen.
Abstract
Dieser Artikel argumentiert für die Notwendigkeit, räumliche Fairness im Kontext von "Fair-KI" zu adressieren. Er zeigt auf, wie die Korrelation von Standorten mit gesetzlich geschützten Merkmalen wie Rasse oder nationaler Herkunft zu anhaltenden Ungleichheiten in der Gesellschaft führt. Trotz rechtlicher Bemühungen, Diskriminierung aufgrund von Standorten zu unterbinden, hat die KI-Forschung dieses Problem bisher weitgehend ignoriert. Der Artikel skizziert Herausforderungen, die spezifisch für räumliche Daten sind und die Übertragbarkeit gängiger "Fair-KI"-Methoden auf räumliche Kontexte einschränken. Darüber hinaus werden Grenzen der bisher vorgeschlagenen Definitionen und Techniken zur räumlichen Fairness aufgezeigt. Abschließend werden Leitlinien für zukünftige Forschung zur räumlichen Fairness formuliert, um solche Fallstricke zu vermeiden und eine Umsetzung in der Praxis zu erleichtern.
Stats
Diskriminierung aufgrund von Standorten kann mit gesetzlich geschützten Merkmalen wie Rasse, nationaler Herkunft oder Behinderung korrelieren. Trotz des Verbots der Rotlinien-Praxis im Jahr 1968 wirken sich deren Folgen bis heute aus, da Postleitzahlen in vielen Landesteilen immer noch mit Rasse korrelieren. Fahrer, die in (rassischen) Minderheitsvierteln wohnen, werden höhere Versicherungsprämien berechnet als Fahrer mit gleichem Risikoprofil in mehrheitlich weißen Vierteln. Familien, die Wohnbeihilfen erhalten, stoßen oft auf Diskriminierung durch Vermieter aufgrund ihrer Einkommensquelle, was sie daran hindert, in weniger arme und integrierte Nachbarschaften zu ziehen.
Quotes
"Obwohl die Rassentrennung im Wohnungswesen 1968 in den USA verboten wurde, hält die räumliche Segregation nach Rasse bis heute an, was zu 'rassisch homogenen öffentlichen Einrichtungen mit geografischer Ausgrenzung' führt." "Trotz des Verbots der Rotlinien-Praxis im Jahr 1968 wirken sich deren Folgen bis heute aus, da Postleitzahlen in vielen Landesteilen immer noch mit Rasse korrelieren."

Key Insights Distilled From

by Nripsuta Ani... at arxiv.org 03-22-2024

https://arxiv.org/pdf/2403.14040.pdf
Spatial Fairness

Deeper Inquiries

Wie können Methoden zur Messung und Überprüfung räumlicher Ungleichheiten entwickelt werden, die mit geltenden Antidiskriminierungsgesetzen konform sind?

Um Methoden zur Messung und Überprüfung räumlicher Ungleichheiten zu entwickeln, die mit geltenden Antidiskriminierungsgesetzen konform sind, müssen mehrere Schritte unternommen werden. Zunächst ist es wichtig, die spezifischen gesetzlichen Bestimmungen zu verstehen, die Diskriminierung aufgrund geschützter Merkmale wie Rasse, Nationalität oder Einkommensquelle verbieten. Definition von geschützten Merkmalen: Es ist entscheidend, klar zu definieren, welche Merkmale als geschützt gelten und daher nicht als Grundlage für Diskriminierung dienen dürfen. Dies kann Merkmale wie Rasse, Geschlecht, Nationalität, Einkommensquelle usw. umfassen. Entwicklung von Fairness-Metriken: Es müssen Metriken entwickelt werden, die die Fairness in räumlichen Entscheidungssystemen messen können. Diese Metriken sollten sicherstellen, dass keine unzulässige Diskriminierung aufgrund geschützter Merkmale wie Standort oder damit korrelierter Attribute stattfindet. Audits für disparate Auswirkungen: Es ist wichtig, Audits durchzuführen, um sicherzustellen, dass die räumlichen Entscheidungssysteme keine disparaten Auswirkungen auf geschützte Gruppen haben. Diese Audits sollten aufzeigen, ob bestimmte Standorte oder Zonen benachteiligt sind und ob dies mit geschützten Merkmalen korreliert ist. Berücksichtigung von Gesetzen und Richtlinien: Bei der Entwicklung von Methoden zur Messung räumlicher Ungleichheiten ist es unerlässlich, die geltenden Antidiskriminierungsgesetze und -richtlinien zu berücksichtigen. Die Methoden sollten so gestaltet sein, dass sie im Einklang mit diesen Gesetzen stehen und Diskriminierung verhindern. Durch die Entwicklung von Methoden, die mit den geltenden Antidiskriminierungsgesetzen konform sind, können wir sicherstellen, dass räumliche Entscheidungssysteme fair und gerecht sind und keine unzulässige Diskriminierung aufgrund geschützter Merkmale stattfindet.

Wie können Entscheidungssysteme so gestaltet werden, dass sie die Handlungsfähigkeit benachteiligter Gruppen stärken, anstatt diese weiter einzuschränken?

Um Entscheidungssysteme so zu gestalten, dass sie die Handlungsfähigkeit benachteiligter Gruppen stärken, anstatt sie weiter einzuschränken, müssen folgende Maßnahmen ergriffen werden: Transparenz und Erklärbarkeit: Entscheidungssysteme sollten transparent sein und ihre Entscheidungen erklären können. Benachteiligte Gruppen sollten verstehen können, warum bestimmte Entscheidungen getroffen wurden und wie sie ihre Situation verbessern können. Partizipation und Einbeziehung: Es ist wichtig, die betroffenen Gruppen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen und sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigt werden. Dies kann durch partizipative Entscheidungsprozesse und Konsultationen erreicht werden. Empowerment durch Bildung und Ressourcen: Entscheidungssysteme sollten dazu beitragen, benachteiligten Gruppen den Zugang zu Bildung, Ressourcen und Chancen zu erleichtern. Dies kann durch gezielte Programme und Maßnahmen zur Stärkung der Handlungsfähigkeit erreicht werden. Vermeidung von weiterer Marginalisierung: Entscheidungssysteme sollten so gestaltet sein, dass sie keine weiteren Barrieren für benachteiligte Gruppen schaffen. Es sollte vermieden werden, dass Entscheidungen aufgrund von Vorurteilen oder Stereotypen getroffen werden, die die Marginalisierung verstärken. Durch die gezielte Gestaltung von Entscheidungssystemen, die die Handlungsfähigkeit benachteiligter Gruppen stärken, können wir dazu beitragen, soziale Ungleichheiten abzubauen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Welche Erkenntnisse aus Forschungsfeldern wie Stadtplanung, Verkehrsgeographie und Wirtschaftsentwicklung könnten für die Entwicklung fairerer räumlicher Entscheidungssysteme nutzbar gemacht werden?

Erkenntnisse aus Forschungsfeldern wie Stadtplanung, Verkehrsgeographie und Wirtschaftsentwicklung können wertvolle Einblicke und Ansätze für die Entwicklung fairerer räumlicher Entscheidungssysteme bieten. Einige relevante Erkenntnisse und Anregungen aus diesen Bereichen sind: Stadtplanung: In der Stadtplanung wurden Strategien zur Förderung von sozialer Integration, Gleichheit und Zugang zu Ressourcen entwickelt. Diese Ansätze können genutzt werden, um räumliche Entscheidungssysteme zu gestalten, die die Gleichbehandlung und Chancengleichheit fördern. Verkehrsgeographie: Forschung in der Verkehrsgeographie hat gezeigt, wie Verkehrsinfrastruktur und -systeme die Zugänglichkeit und Mobilität von Menschen beeinflussen. Diese Erkenntnisse können genutzt werden, um räumliche Entscheidungssysteme zu entwickeln, die die Mobilität benachteiligter Gruppen verbessern. Wirtschaftsentwicklung: Studien zur Wirtschaftsentwicklung haben gezeigt, wie wirtschaftliche Ungleichheiten und Diskriminierung die Entwicklung von Gemeinschaften beeinflussen. Durch die Integration dieser Erkenntnisse können räumliche Entscheidungssysteme geschaffen werden, die die wirtschaftliche Gerechtigkeit fördern und benachteiligte Gruppen unterstützen. Durch die Nutzung von Erkenntnissen aus diesen Forschungsfeldern können wir die Entwicklung fairerer räumlicher Entscheidungssysteme vorantreiben und sicherstellen, dass sie die Bedürfnisse und Rechte aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.
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