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Von "um" zu "yeah": Produktion, Vorhersage und Regulierung des Informationsflusses in menschlichen Gesprächen


Core Concepts
Die kognitive Belastung von Sprechern und Zuhörern in natürlichen Gesprächen beeinflusst die Art und Weise, wie Informationen produziert, übermittelt und aufgenommen werden. Rückmeldungen der Zuhörer, wie "yeah" und "mhm", spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung dieses Informationsflusses.
Abstract
Die Studie untersucht den Informationsgehalt und die kognitive Belastung in natürlichen Gesprächen mithilfe großer Sprachmodelle und Zeitstempeldaten. Die Hauptergebnisse sind: Eine neue Schätzung der Informationsdichte in spontanen Gesprächen von etwa 13 Bits pro Sekunde, deutlich niedriger als frühere Schätzungen. Wörter mit höherer Überraschung (Informationsgehalt) werden langsamer gesprochen, sowohl aufgrund ihrer Länge als auch weil Sprecher sie in überraschungsreichen Kontexten dehnen. Sprecher nutzen Pausen, Dehnungen und Füllwörter, um Zeit für die Produktion von Wörtern mit hoher Überraschung zu gewinnen. Rückmeldungen der Zuhörer ("Backchannels") wie "yeah" und "mhm" signalisieren dem Sprecher, dass die aktuelle Sequenz vorhersagbar ist. Daraufhin steigt der Informationsgehalt der nachfolgenden Äußerungen an. Diese Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse darüber, wie kognitive Ressourcenbeschränkungen das menschliche Sprachverhalten formen und wie Sprecher und Zuhörer diese Beschränkungen in Gesprächen koordinieren.
Stats
Ein Wort, das 100 ms länger als der Durchschnitt ist, hat etwa 0,55 Bits zusätzliche Überraschung. Eine Pause von 150 ms vor einem Wort sagt etwa 0,16 Bits zusätzliche Überraschung vorher. Das Auftreten einer Füllung wie "uh" oder "um" vor einem Wort sagt etwa 1,71 Bits zusätzliche Überraschung vorher.
Quotes
"Sprecher müssen Gedanken in Sprache übersetzen, während Zuhörer wiederum mit einem 'jetzt-oder-nie'-Engpass konfrontiert sind, um das Gehörte zu verstehen, bevor es aus dem Gedächtnis verschwindet." "Disfluenzen (uh, um) und Rückmeldungen (mhm, uh-huh) bieten Koordinationsmechanismen, die Gesprächspartner dabei unterstützen, effektiver zu kommunizieren."

Key Insights Distilled From

by Claire Augus... at arxiv.org 03-15-2024

https://arxiv.org/pdf/2403.08890.pdf
From "um" to "yeah"

Deeper Inquiries

Wie können die Erkenntnisse über kognitive Ressourcenbeschränkungen in Gesprächen auf andere Formen der Kommunikation und Interaktion übertragen werden?

Die Erkenntnisse über kognitive Ressourcenbeschränkungen in Gesprächen können auf verschiedene Formen der Kommunikation und Interaktion übertragen werden, da sie grundlegende Prinzipien der Informationsverarbeitung und kognitiven Belastung beleuchten. Zum Beispiel können ähnliche Muster der Informationsdichte und -verarbeitung in anderen sprachlichen Interaktionen auftreten, wie bei der schriftlichen Kommunikation oder bei Präsentationen. Die Idee, dass die Länge und Komplexität von Wörtern oder Sätzen von der kognitiven Belastung abhängen, könnte auch auf andere Kommunikationsformen wie E-Mails oder Berichte angewendet werden. Darüber hinaus könnten die Erkenntnisse über die Rolle von Backchannels und nonverbalen Signalen dazu beitragen, effektivere Kommunikationsstrategien in verschiedenen Kontexten zu entwickeln.

Welche Rolle spielen nonverbale Signale wie Gestik und Blickkontakt bei der Vorhersage und Regulierung des Informationsflusses in Gesprächen?

Nonverbale Signale wie Gestik und Blickkontakt spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorhersage und Regulierung des Informationsflusses in Gesprächen. Gestik kann dazu beitragen, die Bedeutung von Worten zu verstärken oder zusätzliche Informationen zu liefern, die verbal nicht ausgedrückt werden. Blickkontakt dient als wichtiger Indikator für Aufmerksamkeit und Verständnis zwischen den Gesprächspartnern. Durch Gestik und Blickkontakt können Sprecher und Zuhörer Signale senden und empfangen, die den Informationsfluss steuern und die Interaktion erleichtern. Diese nonverbalen Signale tragen zur Synchronisation der Gedanken und zur effektiven Kommunikation bei.

Inwiefern unterscheiden sich die Muster der Informationsverarbeitung in Gesprächen zwischen verschiedenen Kulturen oder Sprachgemeinschaften?

Die Muster der Informationsverarbeitung in Gesprächen können sich zwischen verschiedenen Kulturen oder Sprachgemeinschaften aufgrund von kulturellen Normen, Sprachstilen und Kommunikationskonventionen unterscheiden. Zum Beispiel können einige Kulturen eine höhere Toleranz für Pausen oder nonverbale Signale haben, während andere Kulturen eine schnellere und direktere Kommunikation bevorzugen. Die Verwendung von Backchannels oder die Interpretation von Gesten kann je nach kulturellem Hintergrund variieren. Darüber hinaus können kulturelle Unterschiede in der Betonung bestimmter Wörter oder Sätze zu unterschiedlichen Mustern der Informationsverarbeitung führen. Es ist wichtig, diese kulturellen Unterschiede zu berücksichtigen, um Missverständnisse in der Kommunikation zu vermeiden und eine effektive Interaktion zu fördern.
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