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Erste ontologische Modellierung des Kunstmarktes für das Semantic Web


Core Concepts
Diese Dissertation präsentiert die erste Version eines Projekts der Fondazione Federico Zeri, das darauf abzielt, den Kunstmarkt ausgehend von der Erkennung der Besonderheiten dieses Sektors und unter Rückgriff auf die von diesem Institut im Rahmen seiner Forschungstätigkeiten zu seiner Dokumentensammlung erhobenen Daten zu modellieren.
Abstract
Die Dissertation beschreibt die Entwicklung einer Ontologie, die in der Lage ist, Akteure, Ereignisse und Quellen zu beschreiben, die den Kunstmarkt definieren und seine Untersuchung ermöglichen. Zunächst wird der Stand der Forschung analysiert und bestehende konzeptuelle Modelle erkannt. Anschließend wird die angewandte Methodik, basierend auf dem SAMOD-Protokoll, beschrieben. Der zentrale Abschnitt bietet einen allgemeinen Überblick über die endgültige Ontologie und integriert die Ergebnisse einer Vorstudie. Im Anhang werden schließlich Anwendungsszenarien, Beispiele und Kompetenzfragen aufgelistet, die während der ersten SAMOD-Iterationen gesammelt wurden, sowie eine erste Ausrichtung mit bestehenden Modellen.
Stats
1978 kaufte der Antiquar QC das Werk "Sacra Conversazione" vom Privatsammler ST für 10.000 €. 1980 lieh der Antiquar PP eine Terrakotta-Skulptur von Canova für die Ausstellung "Neoklassizismus" an das Museo Civico in Mailand aus. 1980 spendeten die Erben von TC ihre Sammlung an das Museo Civico in Florenz. Das Museo Civico di Belle Arti in Rom kaufte das Gemälde "Geburt des Bacchus" von Giulio Romano vom Antiquar RE in Florenz, auf Empfehlung des Gelehrten TD. 2001 beauftragte der Antiquar PT den Experten SB, ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert (San Rocco) zu untersuchen, das er Guido Reni zuschrieb. 2005 schrieb SB stattdessen Domenichino die "Kreuzabnahme" zu. Der Wert eines Tintoretto-Gemäldes in Besitz von SZ betrug 1980 15.000 €, 1990 35.000 € und 1991 30.000 €. Das Werk "San Rocco" von Guido Reni wurde 2008 vom italienischen Staat unter Denkmalschutz gestellt.
Quotes
"Die Besonderheit des Kunstmarktes ist die Tatsache, dass der Wert eines Kunstwerks nicht objektiv abgeleitet werden kann, sondern von mehreren externen Faktoren abhängt." "Sowohl die Zuschreibung als auch der Wertvorschlag können im Laufe der Zeit von anderen Zuschreibungen neu diskutiert werden: All diese Ereignisse beeinflussen (ohne notwendigerweise übereinzustimmen) den tatsächlichen Preis der Transaktion."

Deeper Inquiries

Wie können die Ungenauigkeiten und Lücken in den Daten zum Kunstmarkt bei der Modellierung berücksichtigt werden, ohne die Validität zukünftiger Forschung zu beeinträchtigen?

Um Ungenauigkeiten und Lücken in den Daten zum Kunstmarkt bei der Modellierung zu berücksichtigen, ohne die Validität zukünftiger Forschung zu beeinträchtigen, können verschiedene Ansätze verfolgt werden. Flexibilität in der Modellierung: Das Ontologie-Modell für den Kunstmarkt sollte flexibel genug sein, um unvollständige oder ungenaue Daten zu integrieren. Dies könnte durch die Schaffung von zusätzlichen Klassen oder Eigenschaften ermöglicht werden, die Platz für solche Daten bieten. Berücksichtigung von Unsicherheiten: Es ist wichtig, in der Modellierung anzuerkennen, dass Daten im Kunstmarkt oft unsicher sind. Dies kann durch die Verwendung von Modellierungstechniken wie probabilistischen Ansätzen oder Unsicherheitsmaßen berücksichtigt werden. Metadaten und Dokumentation: Eine detaillierte Dokumentation der Datenquellen, ihrer Genauigkeit und Zuverlässigkeit kann helfen, potenzielle Ungenauigkeiten offenzulegen. Metadaten können verwendet werden, um den Kontext der Daten zu verstehen und ihre Gültigkeit zu bewerten. Validierung und Überprüfung: Regelmäßige Validierungs- und Überprüfungsprozesse können dazu beitragen, Ungenauigkeiten zu identifizieren und zu korrigieren. Dies könnte durch den Abgleich mit externen Quellen oder Expertenmeinungen erfolgen. Integration von Kontextinformationen: Die Integration von Kontextinformationen in das Modell kann helfen, die Bedeutung und Relevanz von ungenauen Daten zu verstehen. Dies könnte dazu beitragen, die Auswirkungen von Lücken in den Daten zu minimieren. Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte kann die Modellierung des Kunstmarktes trotz Ungenauigkeiten und Lücken in den Daten die Validität zukünftiger Forschung gewährleisten.

Welche Gegenargumente lassen sich gegen die Annahme vorbringen, dass der Wert eines Kunstwerks ausschließlich von externen Faktoren abhängt?

Die Annahme, dass der Wert eines Kunstwerks ausschließlich von externen Faktoren abhängt, kann durch verschiedene Gegenargumente in Frage gestellt werden: Künstlerische Qualität: Der künstlerische Wert eines Kunstwerks kann nicht allein durch externe Faktoren bestimmt werden. Die künstlerische Qualität, Originalität und Innovation spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Werts eines Kunstwerks. Historische Bedeutung: Der historische Kontext und die Bedeutung eines Kunstwerks können seinen Wert erheblich beeinflussen. Werke, die einen bedeutenden historischen Moment repräsentieren oder einen kulturellen Einfluss haben, können einen höheren Wert haben. Angebots- und Nachfragefaktoren: Die Dynamik von Angebot und Nachfrage auf dem Kunstmarkt kann den Wert eines Kunstwerks stark beeinflussen. Trends, Modeerscheinungen und Sammlerpräferenzen können den Wert eines Kunstwerks steigern oder senken. Künstlerische Reputation: Die Reputation des Künstlers, seine Bekanntheit und sein Einfluss in der Kunstwelt können den Wert seiner Werke maßgeblich beeinflussen. Ein renommierter Künstler kann höhere Preise erzielen, unabhängig von externen Faktoren. Künstlerische Subjektivität: Die Wahrnehmung von Kunst und deren Wert ist oft subjektiv und individuell. Persönliche Vorlieben, ästhetische Präferenzen und emotionale Verbindungen können den Wert eines Kunstwerks für verschiedene Personen unterschiedlich machen. Diese Gegenargumente zeigen, dass der Wert eines Kunstwerks von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, die über externe Einflüsse hinausgehen und die Komplexität der Kunstmarktökonomie widerspiegeln.

Inwiefern können die Erkenntnisse aus der Modellierung des Kunstmarktes auch für andere Wirtschaftssektoren mit ähnlichen Charakteristika nutzbar gemacht werden?

Die Erkenntnisse aus der Modellierung des Kunstmarktes können auch auf andere Wirtschaftssektoren mit ähnlichen Charakteristika übertragen werden, insbesondere in Bezug auf die Modellierung von Agenten, Ereignissen und Quellen. Einige Möglichkeiten, wie diese Erkenntnisse genutzt werden können, sind: Agentenmodellierung: Die Modellierung von Agenten im Kunstmarkt kann auf andere Sektoren angewendet werden, um die Beziehungen zwischen verschiedenen Akteuren, Organisationen und Rollen zu verstehen. Dies kann helfen, komplexe Netzwerke und Interaktionen in verschiedenen Branchen zu analysieren. Ereignisbasierte Modellierung: Die Modellierung von Ereignissen und Transaktionen im Kunstmarkt kann auf andere Sektoren übertragen werden, um den Austausch von Ressourcen, den Verlauf von Prozessen und die Auswirkungen von Ereignissen zu untersuchen. Dies kann in Bereichen wie Finanzen, Handel oder Immobilien nützlich sein. Quellenanalyse: Die Modellierung von Quellen und Daten in der Kunstmarktmodellierung kann auf andere Sektoren angewendet werden, um die Verlässlichkeit von Informationen, die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen und die Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen zu verbessern. Dies kann in der Wissenschaft, im Marketing oder in der Geschäftsanalyse von Vorteil sein. Durch die Anwendung der Erkenntnisse aus der Modellierung des Kunstmarktes auf andere Wirtschaftssektoren können ähnliche Charakteristika und Dynamiken besser verstanden und analysiert werden, was zu fundierten Entscheidungen und Erkenntnissen in verschiedenen Branchen führen kann.
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