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Vollautomatische Extraktion der Geometrie für die biomechanische Analyse von Bauchaortenaneurysmen: Neuronale Netzwerke versus klassische Methoden


Core Concepts
Der Einsatz von vollautomatischen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Segmentierungsmethoden führt zu äquivalenten Spannungsverteilungen und leicht höheren Spitzenwerten der maximalen Hauptspannung im Vergleich zu semi-automatischen klassischen Segmentierungen.
Abstract
In dieser Studie wurde der Einfluss von Bildsegmentierungsmethoden auf die Ergebnisse der Spannungsberechnung in der Wand von Bauchaortenaneurysmen (BAA) untersucht. Es wurden Spannungsverteilungen und -beträge, die aus Geometriemodellen berechnet wurden, die aus einer klassischen semi-automatischen Segmentierung und einer automatischen, auf neuronalen Netzen basierenden Segmentierung gewonnen wurden, verglichen. Zehn verschiedene, mit Kontrastmittel verstärkte Computertomographie (CT)-Bilder von BAA wurden von einem Analysten semi-automatisch segmentiert, was je nach Bildqualität zwischen 15 und 40 Minuten manuellen Aufwands pro Patient erforderte. Dieselben Bilder wurden mit der kommerziellen Software PRAEVAorta®2 von NUREA, die auf KI-Algorithmen basiert, vollautomatisch segmentiert, was nur 1-2 Minuten Computerzeit pro Patient benötigte. Die Berechnungen der Aneurysmawandspannung mit der BioPARR-Software zeigten, dass die vollautomatische, auf neuronalen Netzen basierende Segmentierung im Vergleich zur klassischen semi-automatischen Segmentierung zu äquivalenten Spannungsverteilungen und leicht höheren Spitzen- und 99. Perzentilwerten der maximalen Hauptspannung führt. Dieser Unterschied ist auf konsistent größere Lumenoberflächen in den automatisch segmentierten Modellen im Vergleich zu den klassisch semi-automatisch segmentierten Modellen zurückzuführen, was zu einer größeren Gesamtdruckbelastung auf die Wand führt. Unsere Ergebnisse sind ein Schritt in Richtung einer vollautomatischen Pipeline für die biomechanische Analyse von BAA, die von CT-Aufnahmen bis zur Wandspannungsbeurteilung reicht, und unterstreichen gleichzeitig die entscheidende Bedeutung der wiederholbaren und genauen Segmentierung des Lumens, ein Problem, das in der Literatur oft unterschätzt wird.
Stats
Die Anzahl der Tetraederelemente in der Aneurysmawand variierte zwischen etwa 520.000 und 920.000 Elementen, je nach patientenspezifischem Aneurysma. Die relative Differenz in der Elementanzahl zwischen den Aneurysmawänden, die aus der semi-automatischen Segmentierung und der automatischen Segmentierung gewonnen wurden, lag zwischen -13% und +15%.
Quotes
"Unsere Ergebnisse sind ein Schritt in Richtung einer vollautomatischen Pipeline für die biomechanische Analyse von BAA, die von CT-Aufnahmen bis zur Wandspannungsbeurteilung reicht, und unterstreichen gleichzeitig die entscheidende Bedeutung der wiederholbaren und genauen Segmentierung des Lumens, ein Problem, das in der Literatur oft unterschätzt wird."

Deeper Inquiries

Wie könnte man die Genauigkeit der Lumen-Segmentierung weiter verbessern, um die Unterschiede in den berechneten Spannungswerten zwischen den Segmentierungsmethoden noch weiter zu reduzieren?

Um die Genauigkeit der Lumen-Segmentierung weiter zu verbessern und die Unterschiede in den berechneten Spannungswerten zu reduzieren, könnten folgende Maßnahmen ergriffen werden: Optimierung der Bildqualität: Eine Verbesserung der Bildqualität durch optimierte Bildaufnahmeprotokolle könnte dazu beitragen, eine klarere Abgrenzung des Lumens zu ermöglichen. Verfeinerung der Segmentierungsalgorithmen: Die Entwicklung und Implementierung fortschrittlicherer Segmentierungsalgorithmen, die speziell auf die Herausforderungen der Lumen-Segmentierung bei Bauchaortenaneurysmen zugeschnitten sind, könnten zu präziseren Ergebnissen führen. Integration von Mehrfachansichten: Die Einbeziehung von mehreren Ansichten oder Modalitäten der Bildgebung, wie beispielsweise die Kombination von CT- und MRT-Bildern, könnte eine umfassendere Darstellung des Lumens ermöglichen und die Genauigkeit der Segmentierung verbessern. Manuelle Überprüfung und Validierung: Eine manuelle Überprüfung und Validierung der automatisierten Segmentierungsergebnisse durch Fachleute könnte dazu beitragen, potenzielle Fehler zu identifizieren und zu korrigieren. Durch die Implementierung dieser Maßnahmen könnte die Genauigkeit der Lumen-Segmentierung verbessert werden, was wiederum zu konsistenteren und vergleichbareren Spannungswerten in der Aneurysmawand führen würde.

Welche anderen Faktoren, neben der Lumen-Segmentierung, könnten einen Einfluss auf die Berechnung der Aneurysmawandspannung haben und wie könnte man diese berücksichtigen?

Neben der Lumen-Segmentierung können auch andere Faktoren die Berechnung der Aneurysmawandspannung beeinflussen. Einige dieser Faktoren sind: Materialmodelle und Materialparameter: Die Wahl der Materialmodelle und die Genauigkeit der Materialparameter für die Aortenwand und das intraluminale Thrombus (ILT) können die Genauigkeit der Spannungsberechnungen beeinflussen. Eine sorgfältige Kalibrierung und Validierung dieser Parameter sind entscheidend. Grenzbedingungen und Belastungen: Die Festlegung genauer und realistischer Randbedingungen, wie z.B. die Simulation des Blutdrucks als Belastung auf der Luminaloberfläche, ist entscheidend für präzise Spannungsberechnungen. Eine genaue Modellierung der physiologischen Belastungen ist unerlässlich. Mesh-Generierung und -Qualität: Die Qualität des Finite-Elemente-Netzes, einschließlich der Elementgröße, -form und -qualität, kann die Genauigkeit der Spannungsberechnungen beeinflussen. Eine sorgfältige Optimierung und Validierung des Netzes sind wichtig. Durch eine umfassende Berücksichtigung und Kontrolle dieser Faktoren können genauere und zuverlässigere Spannungsberechnungen für die Aneurysmawand erzielt werden.

Wie könnte man die Erkenntnisse aus dieser Studie nutzen, um die Behandlung und Überwachung von Patienten mit Bauchaortenaneurysmen in der Klinik zu verbessern?

Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten dazu beitragen, die Behandlung und Überwachung von Patienten mit Bauchaortenaneurysmen in der Klinik zu verbessern, indem: Personalisierte Behandlungsstrategien: Durch die Verwendung von präzisen biomechanischen Modellen, die auf automatisierten Segmentierungen basieren, könnten personalisierte Behandlungsstrategien entwickelt werden, die das individuelle Rupturrisiko besser berücksichtigen. Frühere Intervention: Eine genauere Bewertung des Rupturrisikos auf der Grundlage präziser Spannungsberechnungen könnte dazu beitragen, Patienten mit einem höheren Risiko frühzeitig zu identifizieren und eine rechtzeitige Intervention zu ermöglichen. Regelmäßige Überwachung: Die Integration von automatisierten Segmentierungs- und Spannungsberechnungsmethoden in die klinische Praxis könnte eine regelmäßige und präzise Überwachung von Bauchaortenaneurysmen ermöglichen, um Veränderungen im Rupturrisiko im Laufe der Zeit zu verfolgen. Durch die Anwendung dieser Erkenntnisse könnten klinische Entscheidungsprozesse verbessert und die Patientenversorgung optimiert werden.
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