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Auf dem Weg zu einer theoretischen Grundlage der Prozesswissenschaft


Core Concepts
Die Prozesswissenschaft benötigt ein systematisches Rahmenwerk, um die Kernkonzepte des Feldes wie Prozess, Ereignis und System angemessen zu verstehen. Ein solches Rahmenwerk, das auf etablierten wissenschaftlichen Theorien basiert, kann ein integriertes Verständnis von Prozessen in der Welt bieten und sowohl für die theoretische als auch für die empirische Forschung positive Auswirkungen haben.
Abstract
Die Studie untersucht die theoretischen Grundlagen des Forschungsfelds der Prozesswissenschaft. Nach einer Einführung in die Problematik wird der Ansatz der axiomatischen Methode aus den empirischen Wissenschaften als geeigneter Rahmen vorgestellt. Anhand eines Beispiels einer Restaurantbranche wird dann ein Rahmenwerk für die Prozesswissenschaft skizziert, das drei Säulen umfasst: Architektur, Dynamik und Statik. Das Architektur-Konzept beschreibt, wie komplexe Systeme aus Modulen zusammengesetzt sind. Die Dynamik-Komponente erfasst den teilweise geordneten Ablauf von Ereignissen. Die Statik-Komponente definiert symbolische Objekte sowie Objekte der realen oder imaginierten Welt. Alle Konzepte werden axiomatisch eingeführt, um eine integrierte theoretische Grundlage für die Prozesswissenschaft zu schaffen. Das vorgeschlagene Rahmenwerk soll nicht nur für die theoretische, sondern auch für die empirische Forschung positive Auswirkungen haben, da es explizite Hypothesen ermöglicht.
Stats
"Formalisierung ist wichtig für die Wirtschaftswissenschaften, da sie es Lesern und anderen ermöglicht, die genauen Annahmen zu identifizieren, auf denen jede angebliche Schlussfolgerung beruht, zu überprüfen, ob die Annahmen diese Schlussfolgerung tatsächlich implizieren, und zu überprüfen, wie Abweichungen von den Annahmen die Schlussfolgerung verändern könnten." (Milgrom 2017, S. 3f.)
Quotes
"[W]ir [Wand und Weber] wurden oft für den formalen Ansatz kritisiert, den wir verwendet haben, um unsere Modelle zu artikulieren. Ich bin von diesen Kritiken verwirrt, denn ich kann mir keine Disziplin vorstellen, die es ernst mit ihren Grundlagen meint, wenn sie den Einsatz von Mathematik zur Artikulierung dieser Grundlagen untersagt." (Weber 1997, S. 33)

Key Insights Distilled From

by Peter Fettke... at arxiv.org 04-02-2024

https://arxiv.org/pdf/2404.00065.pdf
Towards a Theoretical Foundation of Process Science

Deeper Inquiries

Wie können digitale Prozesse und Prozesstechnologien wie Process Mining und Robotic Process Automation in das theoretische Rahmenwerk integriert werden?

Digitale Prozesse und Prozesstechnologien wie Process Mining und Robotic Process Automation können in das theoretische Rahmenwerk der Prozesswissenschaft integriert werden, indem sie als spezifische Anwendungen innerhalb des theoretischen Rahmens betrachtet werden. Process Mining beispielsweise kann als Methode zur Analyse und Verbesserung von Geschäftsprozessen betrachtet werden, die auf den grundlegenden Konzepten der Prozesswissenschaft aufbaut. Durch die Anwendung von Process Mining können Prozessabläufe visualisiert, analysiert und optimiert werden, wodurch eine tiefere Einsicht in die Dynamik von Prozessen gewonnen wird. Robotic Process Automation (RPA) kann als Technologie verstanden werden, die es ermöglicht, repetitive Aufgaben in Geschäftsprozessen automatisiert auszuführen. Innerhalb des theoretischen Rahmens der Prozesswissenschaft kann RPA als ein Werkzeug betrachtet werden, das die Effizienz und Genauigkeit von Prozessen verbessert, indem es menschliche Interaktionen reduziert und standardisierte Abläufe automatisiert. Durch die Integration von digitalen Prozessen und Prozesstechnologien wie Process Mining und Robotic Process Automation in das theoretische Rahmenwerk der Prozesswissenschaft wird eine ganzheitliche Betrachtung von Prozessen ermöglicht, die sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktische Anwendung dieser Technologien berücksichtigt.

Welche Gegenargumente lassen sich gegen die Kernaussagen des Artikels vorbringen?

Gegen die Kernaussagen des Artikels könnten einige Gegenargumente vorgebracht werden. Zum Beispiel könnte argumentiert werden, dass die vorgeschlagene Verwendung des axiomatischen Ansatzes möglicherweise zu stark formalisiert ist und die Komplexität und Vielfalt von Prozessen nicht angemessen abbildet. Ein weiteres Gegenargument könnte sein, dass die Betonung auf theoretischen Grundlagen möglicherweise die praktische Anwendbarkeit und Relevanz für die Geschäftswelt vernachlässigt. Darüber hinaus könnten Kritiker behaupten, dass die vorgeschlagene Integration von verschiedenen wissenschaftlichen Theorien und Konzepten möglicherweise zu abstrakt ist und es schwierig machen könnte, konkrete Handlungsanleitungen abzuleiten. Ein weiteres Gegenargument könnte sein, dass die Betonung auf formalen Modellen und Strukturen möglicherweise die menschliche Komponente und soziale Aspekte von Prozessen vernachlässigt.

Welche Verbindungen bestehen zwischen den theoretischen Grundlagen der Prozesswissenschaft und anderen Forschungsfeldern wie Systemtheorie, Komplexitätstheorie oder Organisationstheorie?

Die theoretischen Grundlagen der Prozesswissenschaft weisen enge Verbindungen zu anderen Forschungsfeldern wie Systemtheorie, Komplexitätstheorie und Organisationstheorie auf. Die Systemtheorie befasst sich mit der Untersuchung von Systemen und deren Interaktionen, was eng mit der Analyse von Prozessen und deren Wechselwirkungen verbunden ist. Die Prozesswissenschaft kann von den Konzepten und Methoden der Systemtheorie profitieren, um komplexe Prozesse und deren Dynamik zu verstehen. Die Komplexitätstheorie bietet ein Rahmenwerk zur Untersuchung von komplexen adaptiven Systemen, die in vielen Geschäftsumgebungen vorhanden sind. Die Prozesswissenschaft kann von den Erkenntnissen der Komplexitätstheorie profitieren, um die Emergenz von Mustern und Verhaltensweisen in Prozessen zu verstehen. Die Organisationstheorie untersucht die Strukturen, Prozesse und Verhaltensweisen von Organisationen, was eng mit der Analyse von Geschäftsprozessen und deren Management verbunden ist. Die Prozesswissenschaft kann von den Erkenntnissen der Organisationstheorie profitieren, um die Auswirkungen von organisatorischen Strukturen auf Prozesse zu verstehen und zu optimieren.
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