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Wie interreligiöse Interaktionen die religiöse Polarisierung beeinflussen


Core Concepts
Interreligiöse Interaktionen können die Polarisierung zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen in sozialen Netzwerken sowohl verringern als auch verstärken, je nach Kontext und Hintergrund der Individuen.
Abstract
Die Studie untersucht, wie interreligiöse Interaktionen auf Twitter die Polarisierung zwischen der religiösen Mehrheits- und Minderheitsgruppe in Indien während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 beeinflussen. Die Autoren entwickeln eine neue Messgröße für die Gruppenzugehörigkeit eines Individuums basierend auf kontextualisierten Texteinbettungen der Tweets. Diese "Group Conformity Score" (GCS) misst, wie ähnlich die Tweets eines Nutzers denen seiner eigenen Gruppe im Vergleich zur anderen Gruppe sind. Die Polarisierung wird als Summe der GCS-Werte aller Nutzer, gewichtet mit der Gruppengröße, definiert. Die Ergebnisse zeigen, dass interreligiöse Interaktionen die Polarisierung im Allgemeinen verringern, aber bei politischen und kommunalen Ereignissen auch verstärken können. Der Rückgang der Polarisierung ist schwächer für Individuen, die bereits eine hohe Gruppenzugehörigkeit aufweisen. Im Gegensatz dazu können interreligiöse Interaktionen während kommunaler Ereignisse die Gruppenzugehörigkeit für die Minderheitsgruppe erhöhen. Die Autoren analysieren auch, wie sich die Unterschiede in den Behandlungseffekten zwischen den Religionsgruppen auf Veränderungen in Themen und Emotionen zurückführen lassen.
Stats
"Die Interaktion mit Personen außerhalb der eigenen Gruppe verringert die Polarisierung im Allgemeinen um 0,16 Standardabweichungen." "Für Muslime erhöht sich die Polarisierung nach dem Tablighi-Zwischenfall um 0,04 Standardabweichungen." "Für Muslime verringert sich die Polarisierung nach dem Janata-Ausgangssperre-Ereignis um 0,24 Standardabweichungen."
Quotes
"Interreligiöse Interaktionen können die Polarisierung zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen in sozialen Netzwerken sowohl verringern als auch verstärken, je nach Kontext und Hintergrund der Individuen." "Der Rückgang der Polarisierung ist schwächer für Individuen, die bereits eine hohe Gruppenzugehörigkeit aufweisen." "Im Gegensatz dazu können interreligiöse Interaktionen während kommunaler Ereignisse die Gruppenzugehörigkeit für die Minderheitsgruppe erhöhen."

Key Insights Distilled From

by Rochana Chat... at arxiv.org 03-12-2024

https://arxiv.org/pdf/2402.11895.pdf
Bridging or Breaking

Deeper Inquiries

Wie lassen sich die beobachteten Unterschiede in den Behandlungseffekten zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen auf strukturelle Ungleichheiten und historische Spannungen zurückführen?

Die beobachteten Unterschiede in den Behandlungseffekten zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen können auf strukturelle Ungleichheiten und historische Spannungen zurückgeführt werden. In dem vorliegenden Kontext der Studie, in dem die Interaktionen zwischen religiösen Gruppen auf sozialen Medien untersucht werden, spielen strukturelle Ungleichheiten und historische Spannungen eine entscheidende Rolle. Strukturelle Ungleichheiten, wie beispielsweise ungleiche Zugangsmöglichkeiten zu Ressourcen, Bildung und politischer Teilhabe, können dazu führen, dass Mitglieder von Minderheitsgruppen bereits vorbelastet sind und weniger empfänglich für interreligiöse Interaktionen sind. Historische Spannungen zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen, die auf vergangenen Konflikten, Diskriminierung oder Vorurteilen beruhen, können ebenfalls die Reaktionen auf Interaktionen beeinflussen. Diese Spannungen können zu einem erhöhten Maß an Misstrauen, Feindseligkeit und Abwehrhaltung führen, was sich in den beobachteten Unterschieden in den Behandlungseffekten manifestiert. Es ist wichtig, diese strukturellen Ungleichheiten und historischen Spannungen zu berücksichtigen, um die Dynamik der Interaktionen zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Polarisierung zu entwickeln.

Wie spielen Plattform-Algorithmen und Empfehlungssysteme bei der Verstärkung von Polarisierung in sozialen Medien eine Rolle?

Plattform-Algorithmen und Empfehlungssysteme spielen eine entscheidende Rolle bei der Verstärkung von Polarisierung in sozialen Medien. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, den Nutzern personalisierte Inhalte basierend auf deren Interaktionen und Vorlieben zu präsentieren. Jedoch können diese Algorithmen dazu führen, dass Nutzer in sogenannten "Filterblasen" oder "Echokammern" gefangen sind, in denen sie hauptsächlich mit Inhalten konfrontiert werden, die ihre bestehenden Ansichten und Überzeugungen bestätigen. Durch die gezielte Präsentation von Inhalten, die die bestehenden Meinungen und Vorurteile der Nutzer verstärken, können Plattform-Algorithmen und Empfehlungssysteme die Polarisierung zwischen verschiedenen Gruppen fördern. Indem sie Nutzern kontroverse oder extremistische Inhalte präsentieren, die Emotionen wie Wut oder Empörung hervorrufen, können diese Systeme dazu beitragen, die Spaltung und Feindseligkeit zwischen den Gruppen zu verstärken. Es ist daher wichtig, dass Plattformen und soziale Medienunternehmen verantwortungsbewusste Algorithmen und Empfehlungssysteme entwickeln, die Vielfalt, Ausgewogenheit und objektive Informationen fördern, anstatt Polarisierung und Spaltung zu verstärken.

Wie können interreligiöse Begegnungen und Dialoge außerhalb des Online-Kontexts dazu beitragen, die Polarisierung zwischen Gruppen langfristig abzubauen?

Interreligiöse Begegnungen und Dialoge außerhalb des Online-Kontexts spielen eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Verringerung der Polarisierung zwischen Gruppen. Durch persönliche Begegnungen und direkte Kommunikation können Vorurteile abgebaut, Missverständnisse geklärt und Vertrauen aufgebaut werden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie interreligiöse Begegnungen dazu beitragen können, die Polarisierung langfristig abzubauen: Förderung von Verständnis und Empathie: Durch den direkten Kontakt mit Mitgliedern anderer religiöser Gruppen können Vorurteile und Stereotypen abgebaut werden. Indem man die Perspektiven und Erfahrungen anderer versteht, kann Empathie und Verständnis gefördert werden. Aufbau von Gemeinschaft und Zusammenarbeit: Interreligiöse Begegnungen können dazu beitragen, eine gemeinsame Basis zu schaffen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken. Durch gemeinsame Projekte, Aktivitäten und Feiern können Brücken zwischen den Gruppen gebaut werden. Förderung des interreligiösen Dialogs: Der offene und respektvolle Austausch über religiöse Überzeugungen, Werte und Traditionen kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und Konflikte zu lösen. Der interreligiöse Dialog fördert den gegenseitigen Respekt und die Toleranz. Bildung und Sensibilisierung: Programme zur interreligiösen Bildung und Sensibilisierung können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Vielfalt der religiösen Traditionen zu schärfen und Vorurteile abzubauen. Durch Bildung können Menschen dazu ermutigt werden, sich aktiv für interreligiöse Verständigung einzusetzen. Durch die Förderung von interreligiösen Begegnungen und Dialogen außerhalb des Online-Kontexts können langfristige Veränderungen in der Wahrnehmung, Haltung und Beziehung zwischen verschiedenen religiösen Gruppen erreicht werden. Dies trägt dazu bei, die Polarisierung zu verringern und eine inklusive und harmonische Gesellschaft aufzubauen.
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