toplogo
Sign In

Dezentralisierte Moderation für interoperable soziale Netzwerke: Ein konversationsbasierter Ansatz für Pleroma und das Fediverse


Core Concepts
Ein konversationsbasierter Ansatz zur Erkennung von toxischen Inhalten in dezentralisierten und interoperablen sozialen Netzwerken wie Pleroma, der die Fragmentierung von Gesprächen über verschiedene Instanzen hinweg berücksichtigt.
Abstract
Die Studie untersucht die Herausforderungen der Moderation in dezentralisierten und interoperablen sozialen Netzwerken wie Pleroma. Dafür werden zunächst die Eigenschaften von Gesprächen in Pleroma analysiert: Es werden über 7,2 Millionen Gespräche mit insgesamt 16,5 Millionen Beiträgen in 713 Pleroma-Instanzen identifiziert. Die Gespräche sind oft über mehrere Instanzen fragmentiert, da Beiträge nur teilweise zwischen Instanzen ausgetauscht werden. Toxische Inhalte sind weit verbreitet und werden häufiger geteilt und kommentiert als nicht-toxische Inhalte. Um die Moderation zu verbessern, wird ein konversationsbasierter Ansatz mit dem GraphNLI-Modell vorgeschlagen: Das Modell nutzt den Kontext von Gesprächen, um die Toxizität von Beiträgen vorherzusagen. Für große und mittlere Instanzen reicht das lokale Training des Modells aus, um eine hohe Erkennungsleistung zu erzielen (Makro-F1-Wert von 0,8837 für große Instanzen). Für kleine Instanzen mit weniger lokalem Trainingsdaten werden Strategien zum Austausch von Beiträgen oder Modellparametern mit größeren Instanzen vorgeschlagen, um die Erkennungsleistung zu verbessern (Makro-F1-Wert von 0,8826).
Stats
"Im Durchschnitt werden toxische Beiträge 2-mal häufiger geteilt als nicht-toxische Beiträge." "In Gesprächen mit mehr als 2 Beiträgen befinden sich im Durchschnitt 0,004 toxische Beiträge, mit einem Maximum von 77 toxischen Beiträgen pro Gespräch." "Je mehr Instanzen an einem Gespräch beteiligt sind, desto fragmentierter ist die Sicht der einzelnen Instanzen auf das Gespräch."
Quotes
"Dezentralisierung und Interoperabilität stellen neue Herausforderungen dar. Dezentralisierung begrenzt die personellen und Datenmittel, die für (halb-)automatisierte Moderation erforderlich sind. Interoperabilität begrenzt die Sichtbarkeit und Möglichkeit, Inhalte zu beeinflussen, die in einer anderen Instanz generiert wurden." "Toxische Inhalte verbreiten sich schneller und erhalten mehr Engagement (in Form von Weiterleitungen und Antworten) als nicht-toxische Inhalte."

Key Insights Distilled From

by Vibhor Agarw... at arxiv.org 04-05-2024

https://arxiv.org/pdf/2404.03048.pdf
Decentralised Moderation for Interoperable Social Networks

Deeper Inquiries

Wie können Instanzen mit unzureichenden lokalen Daten ihre Moderationsfähigkeiten langfristig verbessern, ohne auf den Austausch von Modellparametern oder Beiträgen angewiesen zu sein?

Um die Moderationsfähigkeiten von Instanzen mit unzureichenden lokalen Daten langfristig zu verbessern, ohne auf den Austausch von Modellparametern oder Beiträgen angewiesen zu sein, können verschiedene Ansätze verfolgt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, die lokalen Daten durch gezieltes Sammeln und Labeln von mehr Inhalten zu erweitern. Dies kann durch die Einbindung der Community erfolgen, indem Nutzer dazu ermutigt werden, Inhalte zu melden oder zu kennzeichnen, die potenziell problematisch sind. Durch Crowdsourcing können Instanzen mehr Daten sammeln und so ihre Trainingsdaten für die Moderationsmodelle verbessern. Ein weiterer Ansatz wäre die Implementierung von aktiven Lernmechanismen in die Moderationsmodelle. Durch kontinuierliches Lernen und Anpassen an neue Daten können die Modelle mit der Zeit besser werden, auch wenn die ursprünglichen Trainingsdaten begrenzt sind. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Überwachung, um sicherzustellen, dass die Modelle nicht voreingenommen oder ungenau werden. Zusätzlich können Instanzen mit unzureichenden lokalen Daten Partnerschaften mit anderen Instanzen eingehen, um Daten auszutauschen oder gemeinsame Moderationsmodelle zu entwickeln. Durch die Zusammenarbeit können sie von den Ressourcen und Erfahrungen anderer profitieren, ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Dieser kooperative Ansatz kann dazu beitragen, die Moderationsfähigkeiten langfristig zu verbessern, ohne auf den Austausch von sensiblen Informationen angewiesen zu sein.

Wie können Nutzer in dezentralisierten sozialen Netzwerken dazu motiviert werden, sich aktiv an der Moderation zu beteiligen, um die Belastung der Administratoren zu reduzieren?

Um Nutzer in dezentralisierten sozialen Netzwerken dazu zu motivieren, sich aktiv an der Moderation zu beteiligen und die Belastung der Administratoren zu reduzieren, können verschiedene Anreize und Maßnahmen ergriffen werden. Eine Möglichkeit besteht darin, ein transparentes und partizipatives Moderationssystem zu schaffen, das es den Nutzern ermöglicht, problematische Inhalte zu melden, zu kennzeichnen oder zu moderieren. Durch klare Richtlinien und Schulungen können Nutzer befähigt werden, aktiv zur Moderation beizutragen. Des Weiteren können Belohnungssysteme oder Anerkennungen für Nutzer eingeführt werden, die sich besonders engagiert an der Moderation beteiligen. Dies kann in Form von virtuellen Abzeichen, Punkten oder anderen Anreizen erfolgen, die das Engagement der Nutzer fördern. Durch die Schaffung einer positiven Community-Kultur, die die Bedeutung der Moderation betont, können Nutzer motiviert werden, Verantwortung zu übernehmen und zur Sicherheit und Qualität des Netzwerks beizutragen. Ein weiterer Ansatz wäre die Einbindung der Nutzer in den Moderationsprozess, z.B. durch die Bildung von Nutzergruppen oder -ausschüssen, die bei der Entwicklung von Richtlinien und der Entscheidungsfindung in moderationsbezogenen Fragen mitwirken. Durch die Einbeziehung der Community in den Entscheidungsprozess können die Nutzer ein Gefühl der Mitbestimmung und Verantwortung entwickeln, was zu einem stärkeren Engagement in der Moderation führen kann.

Welche Auswirkungen hat eine zunehmende Interoperabilität zwischen sozialen Netzwerken auf die Moderationsherausforderungen und -lösungen?

Die zunehmende Interoperabilität zwischen sozialen Netzwerken hat sowohl positive als auch herausfordernde Auswirkungen auf die Moderation. Einerseits ermöglicht die Interoperabilität den freien Austausch von Inhalten und die Vernetzung zwischen verschiedenen Plattformen, was die Vielfalt und Reichweite der Nutzererfahrungen erhöhen kann. Dies kann jedoch auch zu neuen Herausforderungen in Bezug auf die Moderation führen. Eine der Hauptauswirkungen der Interoperabilität ist die Verbreitung von Inhalten über verschiedene Plattformen hinweg, was es schwieriger macht, problematische oder unangemessene Inhalte zu kontrollieren. Moderatoren stehen vor der Herausforderung, Inhalte zu überwachen, die von externen Plattformen stammen und möglicherweise unterschiedliche Moderationsstandards haben. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Plattformen, um konsistente Moderationsrichtlinien durchzusetzen. Darüber hinaus kann die Interoperabilität zu einer Fragmentierung von Gesprächen führen, da Nutzer von verschiedenen Plattformen an denselben Diskussionen teilnehmen können. Dies kann die Kontextualisierung von Inhalten erschweren und die Identifizierung von problematischen Inhalten erschweren. Moderatoren müssen daher in der Lage sein, die gesamte Konversation zu verfolgen und zu verstehen, um angemessen zu moderieren. In Bezug auf Lösungen können gemeinsame Moderationsstandards und -richtlinien zwischen den Plattformen etabliert werden, um eine konsistente Moderation zu gewährleisten. Die Entwicklung von Technologien und Tools zur automatischen Moderation und Inhaltsklassifizierung kann ebenfalls dazu beitragen, die Herausforderungen der Interoperabilität zu bewältigen. Durch eine enge Zusammenarbeit und den Einsatz innovativer Lösungen können die Moderationsherausforderungen, die mit der zunehmenden Interoperabilität einhergehen, erfolgreich bewältigt werden.
0