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Empirische Belege für die Größe sozialer Gruppen aus Wikipedia-Bearbeitungsdaten


Core Concepts
Die Größe von temporären Gruppen, die sich zur Bearbeitung von Wikipedia-Artikeln zusammenfinden, folgt einem vorhersagbaren Muster. Es gibt zwei Spitzenwerte bei durchschnittlich 8 und 4 Personen, die mit beobachteten Gruppengrößen in Gesprächen und der hierarchischen Struktur sozialer Netzwerke übereinstimmen.
Abstract

Die Studie analysiert die Bearbeitungshistorie von Wikipedia-Artikeln, um Erkenntnisse über die Dynamik von Nutzergruppen zu gewinnen. Dabei zeigt sich, dass sich die Nutzer in episodischen Bursts von Aktivität zusammenfinden, um Artikel gemeinsam zu bearbeiten.

Die Analyse der Gruppengröße in diesen Episoden ergibt zwei charakteristische Werte: Ein Spitzenwert bei durchschnittlich 8 Personen, bei dem die Kontroversen zwischen den Nutzern am höchsten sind, und ein zweiter Wert von etwa 4 Personen, der der typischen Größe von Arbeitsgruppen entspricht. Diese Werte stimmen mit Beobachtungen zur Größe von Gesprächsgruppen und der hierarchischen Struktur sozialer Netzwerke überein.

Die Autoren leiten aus der Theorie des "Promise Behavior" eine Skalierungsformel ab, die die beobachteten Verteilungen der Gruppengröße gut beschreibt. Dies deutet darauf hin, dass selbst spontane Gemeinschaften von Fremden einer gewissen Selbstorganisation folgen. Die Ergebnisse haben Implikationen für das Governance-Modell von Wikipedia und die Sicherheit von Online-Plattformen im Allgemeinen.

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Stats
"Die Länge des Wikipedia-Artikels, die als Proxy für die insgesamt investierte Zeit dienen kann, zeigt nur eine schwache Tendenz zum exponentiellen Abklingen der Nutzeraktivität über die Zeit." "Die durchschnittliche Dauer einer Bearbeitungsepisode pro beteiligter Nutzer zeigt eine grobe Entsprechung, was darauf hindeutet, dass die Artikellänge und die Gesamtzahl der beteiligten Nutzer beide Maße für den Arbeitsprozess (Aufwand) sind." "Der Grad an Kontroversen zwischen Nutzern ist weitgehend unabhängig vom Thema des Artikels."
Quotes
"Nutzer kommen ad hoc, um eine Seite zu bearbeiten, an der sie interessiert sind. Sobald ein Autor eingetroffen ist, werden andere auf die Änderungen aufmerksam und beginnen sich einzubringen. Es bildet sich dann eine Gruppe, um entweder die Beiträge anderer herauszufordern oder zu verbessern, je nach Ausrichtung ihrer Absichten." "Kontroversen zwischen Nutzern können identifiziert werden, wenn ein Nutzer die Beiträge eines anderen rückgängig macht, anstatt darauf aufzubauen."

Key Insights Distilled From

by M. Burgess,R... at arxiv.org 04-09-2024

https://arxiv.org/pdf/2402.00595.pdf
Causal evidence for social group sizes from Wikipedia editing data

Deeper Inquiries

Welche Rolle spielen die Motivationen und Persönlichkeitsmerkmale individueller Nutzer für die Gruppendynamik auf Wikipedia?

Die Motivationen und Persönlichkeitsmerkmale individueller Nutzer spielen eine entscheidende Rolle bei der Gruppendynamik auf Wikipedia. Die Nutzer kommen mit unterschiedlichen Motivationen auf die Plattform, sei es um Wissen zu teilen, Informationen zu korrigieren oder eigene Ansichten zu vertreten. Diese Vielfalt an Motivationen führt dazu, dass Gruppen gebildet werden, die entweder zusammenarbeiten oder in Konflikt geraten. Persönlichkeitsmerkmale wie Vertrauen, Misstrauen, Kooperationsbereitschaft und Konfliktfähigkeit beeinflussen maßgeblich, wie Nutzer in Gruppen interagieren. Die Selbstorganisation der Gruppen auf Wikipedia basiert somit auf der Summe der individuellen Motivationen und Persönlichkeitsmerkmale der Nutzer.

Wie lassen sich die Erkenntnisse über die Gruppendynamik auf Wikipedia auf andere Online-Gemeinschaften übertragen, die nicht auf Freiwilligenarbeit basieren?

Die Erkenntnisse über die Gruppendynamik auf Wikipedia können auf andere Online-Gemeinschaften übertragen werden, auch wenn sie nicht auf Freiwilligenarbeit basieren. Die grundlegenden Prinzipien der Selbstorganisation, der Gruppenbildung basierend auf individuellen Motivationen und Persönlichkeitsmerkmalen sowie der Dynamik von Gruppengrößen sind universell. In anderen Online-Gemeinschaften, die beispielsweise auf geschäftlichen Interaktionen oder gemeinsamen Interessen beruhen, spielen ähnliche Mechanismen eine Rolle. Die Erkenntnisse aus der Wikipedia-Studie können genutzt werden, um die Gruppendynamik und die Effektivität der Zusammenarbeit in verschiedenen Online-Communities zu verstehen und zu verbessern.

Inwiefern können die Mechanismen der Selbstorganisation in Wikipedia-Gruppen als Modell für die Gestaltung effektiver Teamstrukturen in der Arbeitswelt dienen?

Die Mechanismen der Selbstorganisation in Wikipedia-Gruppen können als Modell für die Gestaltung effektiver Teamstrukturen in der Arbeitswelt dienen, insbesondere in Bezug auf die Gruppengrößen und die Dynamik von Gruppeninteraktionen. Die Erkenntnisse über die optimale Gruppengröße, die maximale Kontention bei einer Gruppengröße von etwa 8 Personen und die Tendenz zur Bildung von Gruppen um einen initialen Anziehungspunkt können auf Arbeitsumgebungen übertragen werden. Durch die Berücksichtigung dieser Mechanismen können Teamstrukturen so gestaltet werden, dass sie die natürlichen Neigungen und Interaktionen der Teammitglieder unterstützen. Dies kann zu effektiverer Zusammenarbeit, besserem Informationsfluss und insgesamt erfolgreicherem Teamwork führen.
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