Der Artikel untersucht den Zusammenhang zwischen der linearen chromatischen Zahl und der zentrierten chromatischen Zahl von Graphen.
Zunächst werden die Definitionen der beiden Konzepte eingeführt. Die lineare chromatische Zahl χlin(G) eines Graphen G ist die minimale Anzahl an Farben, die für eine lineare Färbung von G benötigt werden, bei der jeder Pfad in G einen eindeutig gefärbten Knoten enthält. Die zentrierte chromatische Zahl χcen(G) ist die minimale Anzahl an Farben für eine zentrierte Färbung, bei der jeder zusammenhängende Teilgraph einen eindeutig gefärbten Knoten enthält.
Es ist bekannt, dass χlin(G) ≤ χcen(G) für jeden Graphen G gilt. Kun et al. haben gezeigt, dass χcen(G) ≤ O(χlin(G)^190), was später von Czerwinski et al. auf O(χlin(G)^19) verbessert wurde. Der Schlüssel für diese Ergebnisse ist eine untere Schranke für die lineare chromatische Zahl von Pseudogittern.
Der Hauptbeitrag des Artikels ist der Nachweis einer scharfen unteren Schranke von Ω(k) für die lineare chromatische Zahl eines k × k Pseudogitters. Dies führt zu einer Verbesserung der allgemeinen oberen Schranke auf χcen(G) ≤ O(χlin(G)^10 log(χlin(G))). Darüber hinaus liefert diese scharfe Schranke weitere Hinweise darauf, dass die Vermutung von Kun et al. zutrifft, wonach die zentrierte chromatische Zahl eines Graphen linear in seiner linearen chromatischen Zahl beschränkt ist.
Der Beweis der scharfen unteren Schranke für Pseudogitter erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird gezeigt, wie man Zeilen und Spalten aus dem Pseudogitter entfernen kann, um ein Teilpseudogitter zu erhalten, in dem jede Farbe häufig auftritt. Dann wird bewiesen, dass man aus einer hinreichend "gut getrennten" Menge von Vertexpaaren einen Pfad konstruieren kann, der alle diese Paare enthält. Schließlich wird mithilfe des Polygamen Heiratstheorems und des Lovász Local Lemmas eine solche gut getrennte Menge von Vertexpaaren gefunden, die jeweils zwei Vertreter jeder Farbe enthält.
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